Aktionstag bietet neue Perspektiven
Der Aktionstag „Schichtwechsel“ bietet Mitarbeitenden aus Berliner Unternehmen die Möglichkeit, sich am 12. Oktober 2017 für einen Tag in den Werkstätten einzubringen. Die Beschäftigten der Werkstätten schnuppern zeitgleich in Berufsfelder des allgemeinen Arbeitsmarktes und lernen dabei den Alltag in einem Unternehmen kennen. Über das verbindende Thema Arbeit schafft der Aktionstag so Raum für neue Perspektiven. Er ermöglicht Einblicke in fremde Berufsfelder, schärft das Bewusstsein für das Thema Inklusion, fördert die gegenseitige Achtsamkeit und Rücksichtnahme und hilft Vorurteile abzubauen. Am Aktionstag beteiligen sich Behörden, Stiftungen, Universitäten und Unternehmen wie beispielsweise die Helmut Newton Foundation, die Berliner Feuerwehr sowie die Berliner Polizei, die Alice Salomon Hochschule, Siemens, ContiTech und die Messe Berlin. Auch die Senatsverwaltung nimmt am Tausch teil. Elke Breitenbach, Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales, unterstützt die Aktion. „Dieser Schichtwechsel ist ein äußerst produktiver: er bietet Menschen mit und ohne Behinderung Gelegenheit, sich zu begegnen, Potentiale des Anderen zu erkennen und dann möglichst auch zu nutzen. Der Tag wird wichtige Impulse setzen, sowohl für die Unternehmen als auch für die Beschäftigten der Werkstätten. Es wird an diesem Aktionstag deutlich werden, was Menschen mit Behinderung können und wie motiviert sie arbeiten“, so Elke Breitenbach.
120 Arbeitsbereiche mit rund 10.000 Beschäftigten
Berlin bietet ein außergewöhnlich großes Spektrum an Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigung. In den 17 Werkstätten für behinderte Menschen entstehen einzigartige, handgefertigte Qualitätsprodukte. Sie reichen von bunten Hartkaramellen jeglicher Geschmacksrichtung aus der Bonbonmanufaktur über fein komponierte Blends aus der Kaffeerösterei bis hin zu Designlampen und -möbeln. Privaten, gewerblichen und öffentlichen Kunden bieten die Werkstätten zudem ein breites Spektrum an professionellen Dienstleistungen an. Ob Malerarbeiten, Mediendigitalisierung, Verpackung, gastronomische Angebote oder Catering – die Beschäftigten realisieren individuelle Wünsche ebenso wie die Komplettabwicklung komplexer Aufträge als DIN EN ISO zertifizierte Lieferanten der Industrie. Im Rahmen der Eingliederungshilfe finden sie unter den ca. 120 Angeboten eine Arbeit, die ihren Wünschen, Möglichkeiten und Fähigkeiten entspricht und Teilhabe ermöglicht.
Der Anspruch, gegenseitige Rücksichtnahme, individuelle Bedürfnisse und Produktivität zu verbinden, löst sich dabei durchaus ein: Die rund 10.000 Beschäftigten erarbeiten an den 96 Arbeitsorten einen Gesamtumsatz von mehr als 35 Millionen Euro und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Berliner Wirtschaftsleistung.
Unter www.schichtwechsel-berlin.de vermitteln die Beschäftigten einen authentischen Eindruck ihrer beruflichen und persönlichen Situation in Texten und Bildern. Außerdem bietet die Website weitere Informationen zum Aktionstag und den Teilnahmemöglichkeiten.
BWR und LAG WfbM
Die Berliner Werkstatträte (BWR) sind die gewählte Interessenvertretung der Werkstattbeschäftigten in Berlin. Sie sichern den Selbstvertretungsanspruch von rund 10.000 Menschen mit Beeinträchtigung.
Die Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen in Berlin (LAG WfbM) ist die Interessenvertretung aller 17 Werkstätten, die im Land Berlin tätig sind. Sie versteht sich als Unternehmensverbund der Sozialwirtschaft, der sich für eine humanere Arbeitswelt und für individuelle Bildungsangebote einsetzt. Darum steht die LAG WfbM intern und extern in engem Kontakt mit Verwaltung und Politik, Arbeitgeberverbänden, Gewerkschaften sowie mit Sozial- und Interessenverbänden und vernetzt die verschiedenen Akteure. Besondere Bedeutung kommt dabei der Zusammenarbeit mit den Werkstatträten zu.
LAG WfbM Berlin e.V.
Schönhauser Allee 175
10119 Berlin
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